Freitag, 12. März 2010

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Rrrrriiiinggggg
Es klingelt an der Tür. Ich stehe von meiner urgemütlichen Couch auf und tapse in den Flur. Jemand klingelt von draußen, also hebe ich den Hörer an und führe ihn zu meinem linken Ohr.
"Hallo? Wer ist da?" frage ich.
"Hier ist die Polizei, können wir mit Ihnen reden?" höre ich da durch den Hörer durch. Ich nehme den Hörer vom Ohr weg und schaue ihn mir eine Weile an. Hilfe! Die Polizei steht vor meiner Tür und möchte mit mir reden! In Bruchteilen von Sekunden lasse ich mein komplettes Deliktregister im Kopf aufrufen und gehe alles durch. Nein, ich finde einfach nix, außer vielleicht das eine Mal, als ich drei war und Kaugummis hab mitgehen lassen. Aber sollen sie mich nach 24 Jahren dafür in Verantwortung ziehen? Gibt es keine Verjährung?
Ich merke, wie mir das Blut zum Kopf steigt, mein Herz fängt an zu rasen, meine Bronchien erweitern sich, um mir das Atmen zu erleichtern.
"Es ist nix Schlimmes!"
"Worum gehts denn?" stammel ich ins Mikrofon.
Und dann kommt das Beste.
"Die Bauarbeiter fragen lieb, ob Sie Ihren Wagen wegfahren könnten, da sie mit dem Bagger nicht durch kommen."
Ich lege den Hörer wieder auf, ziehe mir meine Schuhe an und gehe runter. Zwei sehr junge und sympathische Beamte stehen mir gegenüber. Nach meinem "Hallo" runzel ich die Stirn und schieße wie aus der Pistole heraus: "Das können Sie doch nicht mit mir machen! Sie können doch nicht vor meiner Tür stehen und sowas sagen! Wissen Sie, dass ich mein Leben hab Revue passieren lassen?!"
Sie gucken sich kurz an und grinsen nur.
Unser Freund und Helfer. Ich liebe sie.
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3 Kommentare:

  1. Schön geschrieben :)

    besuch doch mal meinen Blog

    http://tuktatran.blogspot.com/

    Liebe Grüße .

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  2. Hahaha, wiiiiiiiiiiiiiie krass
    aber ich musste schmunzeln und hat mich ein wenig glücklicher gemacht grad deine story ;)
    Aber mir wärs genauso gegangen wie dir

    gute nacht

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  3. Hauptsache ihr habt euren Spaß gehabt ;)

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